Nach einem kurzen Aufstieg sind wir zurück beim Besucherbergwerk und fahren mit der letzten Besichtigung in die Grube ein. Aber erst nachdem wir entsprechend mit Helmen ausgerüstet
sind.
Als erstes besichtigen wir die Grube "Hoffnung", welche als letzte Grube in Fell stillgelegt wurde. Unter kundiger Führung erfahren wir wie die Männer aus der Umgebung früher hier den Schiefer
abgebaut haben. Heute sind diese Arbeitsbedingungen kaum mehr vorstellbar - bis zu 12 Stunden unter Tage, im Dreck und harter körperlicher Arbeit. Im Sommer arbeiteten die Männer auf den
Feldern und im Winter bauten sie den Schiefer ab - und sahen monatelang kaum mehr Tageslicht. Denn wenn ihre Schicht begann, war es dunkel und genauso wenn sie am Abend ihre Arbeit
beendeten. Auch zum essen kamen sie nicht nach Hause. Das Essen wurde ihnen von ihren Söhnen, den sogenannten Suppenjungen gebracht, die dafür extra früher die Schule verlassen
durften.
Die Arbeit im Berg wart hart und die Feuchtigkeit tat das übrige dazu, dass das Durchschnittsalter 45 Jahre betrug. Sie litten an Lungenentzündungen und Gelenkschmerzen und
gingen krumm. Kein Wunder bei den Gewichten, die sie bewegen mussten. Oft mehrere Tonnen schwer. Denn der Schiefer wurde in grossen Blöcken abgebaut und erst ausserhalb der Grube von anderen
Arbeitern zu schmalen Dach- und Fassadenziegeln verarbeitet. Auch dies eine harte Arbeit, mussten die grossen Blöcke doch erst in schmale Platten gehauen und anschliessend in die
richtige Form geschnitten werden. Die grossen Platten wurden dabei entweder hinausgetragen oder dem Förderwagen, dem sogenannten "Hunt oder auch Hund *" herausgefahren (* so benannt nach dem
Jaulen, welches sie in den langen Tunnels von sich gaben)
Auch in der Grube selbst waren unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen.
Da gab es den, der nach der Sprengung kontrollierte, ob alle losen Teile unten waren (siehe linkes Bild).
Anschliessend wurde der Schiefer durch "Schrämen und Abkeilen" bzw. durch Bohren und "Schiessen" (Sprengen) abgebaut. Beim Schrämen wird der Schiefer mittels spitzem Eisen und Hammer
herausgeschlagen.
Bilder der Grubenarbeiter: http://wp.bergwerk-fell.de/galerie/