15. bis 21. Mai 2024
Pfingsten steht vor der Tür und weil wir auf Nummer sicher gehen wollen, fahren wir auf den Stellplatz bei Vézac. Hier können wir die Platzbelegung auf der Fahrt dorthin über das Internet verfolgen.
Da wir mitten in der Woche ankommen, stehen tatsächlich nur die wenigen angezeigten Wohnmobile dort. Aufgrund des Regens in den letzten Tage ist jedoch mehr als die Hälfte des Platzes so nass, dass sämtliche Plätze auf Gras nicht nutzbar sind - und das ist weit mehr als die Hälfte. Aber wir haben Glück und können noch zwischen 3 Plätzen wählen. Im Notfall hätten wir jedoch auch auf einen der drei Camping-Plätze ausweichen können, die ganz in der Nähe und ebenfalls an der Dordogne liegen.
Das waren jedoch nicht die einzigen Gründe, dass es uns hierhin verschlagen hat. Denn rund um Vézac befunden sich fünf historische Schlösser, von denen wir zwei bereits vom Stellplatz aus sehen und auch gut zu Fuss oder mit dem Fahrrad erreichbar sind:
Château Les Milandes, Château de Fayrac, Beynac-et-Cazenac, Château de Marqueyssac, Château Castelnaud
Château de Beynac
Das Château oberhalb der Gemeinde Beynac-et-Cazenac zählt zu den besterhaltenen
Burgen Frankreichs.
Dieser Bergfried wurde am Ende des 12. Jahrhunderts auf einem 150 Meter über der Dordogne schwer zugänglichen Kalksteinbplateau erbaut und diente einst als Beobachtungs- und
Verteidigungsposten.
Und auch heute noch fühlt man sich beim Anstieg zur Burg mit den gut erhaltenen Gebäuden wieder ins Mittelalter versetzt. Und von oben hat man dann einen wunderbaren Blick über die
Dordogne ins Périgord.
Château de Castelnaud
Im Gegensatz zu den Prunk-Schlössern im Loire-Tal dienten die meisten Burgen hier an der Dordogne als Festung.
So auch das Château de Castelnaud, welches im 12. Jahrhundert 150 Metern oberhalb der Dordogne errichtet wurde. Dieses perfekte Beispiel einer mittelalterlichen Festungsburg beherbergt heute ein Kriegsmuseum. Gezeigt wird darin eine bedeutende Sammlung von Waffen und Rüstungen sowie lebensgrossen Rekonstruktionen der mächtigsten Belagerungsmaschinen aus dem Mittelalter.
Die unter der Burg liegenden Häuser sind deshalb heute auf den Massentourismus ausgerichtet und verkaufen vor allem Ramsch im Mittelalter-Look.
Die drei anderen Schlösser in der Umgebung besuchen wir vielleicht ein anderes mal, immerhin haben wir vom Stellplatz aus zwei davon in der Ferne sehen können.
Spaziergang entlang der Dordogne
Entlang der Dordogne verläuft ein schmaler Pfad, den wir auf unserem Spaziergang die meiste Zeit für uns alleine haben. Und weil rechts der Fluss und links grosse Wiesen sind, darf auch Lenny
viel frei laufen.
Leider verletzt sich Monika unterwegs an der Hand. Weil die Wunde ziemlich blutet, müssen wir früher umkehren als geplant. Sicherheitshalber will sie das Ganze einem Arzt zeigen und auch eine
Tetanusspritze soll es geben, da die letzte doch schon länger zurück liegt. Aber einen Arzt zu finden, ist gar nicht so einfach - entweder nimmt niemand das Telefon ab oder sie sind ausgebucht.
Und so geht es ins Spital im etwas weiter entfernten Sarlat. Und weil es mit Taxis auch nicht besser aussieht, müssen wir am Ende mit dem Wohnmobil dorthin fahren.
Es ist Feierabend-Verkehr und irgendwann geht es nur noch im Schneckentempo in der Einbahnstrasse weiter, die bis ans andere Ende der Stadt führt. Deshalb steigt Monika aus und
geht die letzten Meter zu Fuss. Eigenartig ist dann aber, dass nirgendwo ein Wegweiser zum Spital weist. Und in der Querstrasse wo es sein sollte, sieht es auch nirgendwo nach
einem Spital aus, obwohl das Navi sagt: da ist es.
Die Nachfrage in einem Friseursalon zeigt dann aber, das Navi lügt, das Spital liegt ganz am anderen Ende der Stadt - zu Fuss in gut 45 Minuten zu erreichen :o. Dieter ist
inzwischen jedoch schon weiter gefahren. Und so macht sich Monika auf den Weg dorthin. Das Telefonat mit Dieter zeigt, dass Dieter auch schon etwas ähnliches geschwandt hat, als er am
Ende der Einbahnstrasse den Wegweiser zum dortigen Spital entdeckt hat.
Nach etwas Verwirrung, wer sich genau wo befindet, finden wir dann glücklicherweise doch wieder zusammen. Und so kommen wir dann drei Stunden nachdem die Suche nach einem Arzt begonnen hat, beim
Spital an. Hier muss Monika nur kurz warten, bis sie an der Reihe ist und Antibiotika und ihre Tetanusspritze bekommt, die sie dann noch 5 Tage spüren wird.
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