14. bis 18. Oktober 2023

Da sich beim Casa del Vento die Spaziergang-Möglichkeiten eher beschränkt zeigen und der Zugang zum Meer sehr steil ist, beschliessen wir, auf den Stellplatz auf der gegenüberliegenden Buchtseite zu fahren. Auch wenn die Fahrt sehr kurz ist, geniessen wir die schöne Panoramastrasse zwischen Alghero und Bosa.

Auf der letzten Wegstrecke wird es zwar noch etwas holprig und Dieter muss öfters grossen Schlaglöchern ausweichen, aber das Alles hat sich gelohnt, denn der Blick ist fantastisch und die Auswahl an Plätzen riesig. Die direkt am Meer sind zwar schon alle besetzt - es ist aber auch Wochenende - aber etwas abseits finden wir auch ein schönes Plätzchen für uns, von wo aus wir direkt in das tolle Wandergebiet starten können.  

Der einzige Wertmutstropfen sind die vielen weissen Farbtupfer in der Natur, die Andere hier hinterlassen haben. 
 

Es ist immer noch sehr warm, weshalb wir die Spaziergänge weiterhin in die Abendstunden verlegen. Zum Glück machen dies Shadow und Lenny problemlos mit und bleiben tagsüber entspannt mit uns im Wohnmobil.

Nur zu Beginn melden sie einige Besucher, die ihre Autos neben uns abstellen, um zum Torre Argentina zu spazieren. Bald glauben sie uns jedoch, dass damit alles seine Ordnung hat und bleiben bei den weiteren ganz entspannt an der offenen Tür liegen. 

Heute Abend ist es ruhig beim Torre Argentina und so führt uns unser heutige Abendspaziergang dorthin. Von hier oben haben wir einen herrlichen Ausblick über das ganze Gebiet - auch Bosa ist von hier aus gut zu sehen. 

Nun merken wir aber auch, dass die Figur, die wir von unten immer als Mensch wahrgenommen haben, in Wahrheit ein Steinmännchen ist :D

Auf dem Rückweg sorgt Lenny dann noch für einen kurzen Schreck-Moment, als er im Freilauf ist. Und weil er dabei so schön in unserer Nähe bleibt, rechnen wir nicht damit, dass er auf die Schafe reagiert, die in weiter Ferne zu sehen sind. Aber leider sind diese inzwischen ebenfalls freigelassen worden und auf 400 bis 500 Meter herangekommen. Und mit ihnen sind auch die Herdenschutzhunde unterwegs, die über sie wachen - und Lenny rennt direkt dorthin. Zum Glück bleibt er auf ihr Bellen in ausreichender Distanz stehen (wobei uns kurz das Herz in die Hosen rutscht, weil bellende Hunde Lenny sonst magisch anziehen). Und nach einer gefühlten Ewigkeit, die vermutlich keine halbe Minute gedauert hat, dreht er endlich ab und kommt zu uns zurück. Für die HSH ist damit auch alles wieder in Ordnung und sie lassen ihn unbehelligt ziehen. 

Heute zeigen sich das erste Mal Wolken am Himmel. So müssen wir nicht bis zum Abend warten, um die Felsengräber zu besuchen. Das erste Mal begegnet sind wir diesen "Domus de Janas" oder auch Feenhäusern genannt, in Sedini. Im Gegensatz zu diesem sind sie hier jedoch bedeutend kleiner und ausserhalb von Siedlungen. 

Diese Städte der Toten (Nekropolen) sind überall auf der Insel zu finden. Und weil meist mehrere an einem Ort zusammen sind, könnte man sie durchaus mit unseren heutigen Friedhöfen vergleichen. Heute erinnern jedoch nur noch die Höhlen in den Felsen daran, dass hier einst Menschen bestattet wurden. 

Es ist Montag und die meisten Camper sind weitergezogen. Und so sehen wir unsere Chance gekommen, uns ebenfalls in Meernähe hinzustellen. Denn leider ist Dieter krank geworden und wir können nicht wie geplant weiterfahren. Und das war gut so, denn er braucht dann tatsächlich ein Antibiotikum, welches ihm 2 Tage später im Spital von Bosa verschrieben wird.

An diesem Platz entdecken wir dann auch endlich die "Mondlandschaft" zu der wir vor 5 Jahren mit Jason und Shadow von Casa del Vento her gewandert sind. Aber wir staunen nicht schlecht, wie sehr sich hier alles verändert hat. Nicht nur ist der Stellplatz neu, das Meer hat den Küstenstreifen so verändert, dass wir ihn kaum mehr erkennen - einzig die Treppe ist noch geblieben. 

Bei der Rückkehr von ihrem Strandspaziergang mit Lenny und Shadow werden sie von einem freilaufenden Hund erwartet, der sie dann auch noch bis zum Wohnmobil begleitet. Ganz wohl ist Monika dabei nicht. Aber es geht alles gut aus und nachdem der fremde Hund die Kekse gegessen hat, die noch da lagen, trollt er sich wieder.