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MENDIG UND PULVERMAAR

20. bis 22. August 2023

MENDIG


Unserer jüngere Sohn begleitet uns einige Tage auf unserer Reise. Sehr zur Freude von uns, aber noch mehr Shadow, der im ersten Moment seinen Augen kaum traut, dass es sein Lieblingsmensch ist, der da gerade aus dem Auto steigt. 

Das Wetter meint es diese Tage auch sehr gut mit uns, denn das erste Mal seit langem ist es wieder so schön, so dass wir draussen Essen und Spielen können. 

Museumslay in Mendig

In diesem kleinen Freiluftmuseum werden nicht nur die Produkte des Basaltabbaus, sondern auch die verschiedenen Arbeiten und Werkzeuge für den Abbau und Bearbeitung des Basalts gezeigt, welcher hier bis 1964 unter Tage gefördert wurde. 

Am Eingang steht ein originalgetreuer Nachbau eines sogenannten Göpelwerks, mit dem in früheren Zeiten die schweren Basaltsteine aus den Felsenkellern ans Tageslicht gefördert wurden.


Nach der Besichtigung des Freilichtmuseums unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang, bei dem Lenny sich zu Beginn sehr für einige davon hüpfende Kaninchen interessiert. Aber die Leine sorgt dafür, dass er auf deren Begleitung verzichten muss :)

Im Vulkankeller in Mendig

Und wieder geht es in die Dunkelheit. Diesmal aber ohne Lenny und Shadow, obwohl diese die Kühle im über 30 Meter tief gelegenen Lavakeller sicherlich auch genossen hätten. 

Beim Lavakeller in Mendig handelt es sich um das weltweit grösste unterirdisches Basaltlava-Bergwerk. Es umfasst fast drei  Quadratkilometer (dies entspricht ungefähr 390 Fussballfeldern) und wurde mit reiner Muskelkraft erschaffen. 

Der hier geförderte Basalt stammt aus den erkalteten Lavaströmen des Wingertsberg-Vulkans, der hier vor rund 200'000 Jahren ausgebrochen ist und ein riesiges Gebiet um sich mit Lava überdeckt hat. Später wurde der Basalt durch ca. 30m Löss und Bimstuffen darüber, welcher beim Laacher-See-Vulkan-Ausbruch vor ca. 13'000 Jahren hoch in die Luft geschleudert wurde (übrigens fand man auch in der Schweiz und im Schwarzwald noch Spuren der Laacher Bimstuffe). 

Der hier ab dem 18. Jahrhundert Basalt wurde in erster Linie zur Herstellung von Mühlsteinen genutzt. Diese wurden direkt im Lavakeller zugehauen und mit Hilfe von Pferdekraft hochgezogen, selten auch durch die Arbeiter selbst. Später wurde diese Aufgabe von Elektrokränen erledigt. 

Damit die Keller während der Arbeit und auch später nicht einstürzen, wurden alle 6 bis 8 Meter Basaltsäulen stehen gelassen, welche sich nach oben verjüngen. Später, als Mühlsteine nicht mehr so gefragt waren, kamen auch Säulen aus Mühlsteinen hinzu. Als im 19. Jahrhundert die Nachfrage nach Mühlsteinen fast ganz nachliess, wurden die Keller zur Gärung und Lagerung von Bier genutzt, was auch immer wieder Diebe anlockte. Dies wurde durch durch den Bau von sogenannten Diebesmauern zu verhindern versucht. 

 

22. bis 24. August 2023

Pulvermaar bei Gilldenfeld

Entstanden ist das Pulvermaar vor ca. 23'000 Jahren durch eine vulkanische Aktivität so wie jedes andere Maar auch. Mit seinen 74 Metern ist es das tiefste Maar in der Eifel und auch seine fast kreisrunde Form ist was besonderes. 

 

Abgeleitet ist die Bezeichnung Maar aus dem lateinischen mare für Meer. Dieses entsteht, wenn aufsteigendes Magma auf wasserführende Gesteinsschichten trifft und hat im Gegensatz zu  einem See weder einen Zu- noch einen Abfluss. Durch die gewaltige Explosion zerfetzte das Magma zusammen mit dem umgebenden Gestein in kleinste Teile und schleudert sie hoch in die Luft. Zurück bleibt ein Hohlraum, über dem mit der Zeit das Gestein einbricht und den Boden verschliesst. So kann sich der Trichter nach und nach mit Wasser füllen. Insgesamt fanden sich in der Eifel über 70 Maare von denen aber nur noch 12 mit Wasser gefüllt sind. Die restlichen sind verlandet (Eifel-Info).

 


Wir sind nicht das erste Mal hier. Damals war auch noch unser Jason mit dabei, wie im damaligen Beitrag zu sehen ist: Pulvermaar 

 

 

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