13. bis 15. August 2023

Und gleich ein weiteres Mal ist Kunst in der Natur angesagt. Diesmal aber von neuerem Datum.

Denn wir stehen auf dem Stellplatz beim ehemaligen Thyssen-Hochofenwerk Duisburg-Meiderich, in dem von 1901 bis 1985 Roheisen für die Stahlproduktion produziert wurde.

Nach der Stilllegung entstand 1989 die Idee, aus dem 180 Hektar grossen Areal einen Landschaftspark zu erschaffen, der sich von den üblichen abhebt. Und so ist hier in wenigen Jahren ein Industriedenkmal aus Hochöfen, Bunkeranlagen, Schrägaufzügen und Giesshallen entstanden, welche seit 1994 besichtigt werden können. Dabei ist es jedem Besucher überlassen wie und wie lange er den Park durchstreift und was er dabei besichtigen möchte. Auch die Pflanzen haben sich über die Jahre ihren Platz zurückerobert. 

Mehr dazu hier: Der Landschaftspark Duisburg-Nord

Seit 1996 erstrahlen die ehemaligen Industrieanlagen von Freitag- bis Sonntagnacht durch die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park.

Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und so gehen wir kurz nach unserer Ankunft am Sonnabend direkt in den Park und staunen nicht schlecht über den Strand, den wir als erstes zu sehen bekommen. Aber schnell ist klar, er gehört zum Sommerkino, das hier in der Ferienzeit spielt. Danach aber geht es endgültig weiter in die Dunkelheit. Und es fühlt sich schon ganz speziell an, durch ein Gebiet zu streifen, von dem wir nichts kennen und alles in mystisches Licht mit vielen Schatten getaucht ist. Deshalb müssen wir auch unseren Hunden ein Kränzchen winden, die alles ganz gelassen mitmachen.

Bei den Lichtverhältnissen aus der Hand zu fotografieren ist gar nicht so einfach. Aber ein paar Eindrücke wollten wir doch zur Erinnerung festhalten. 

Von den ehemaligen fünf Hochöfen stehen heute noch deren drei. In diesen wurden einst bei 2000 Grad Erz zu Roheisen geschmolzen. Dabei lief ein Ofen über 10 Jahre im Dauerbetrieb. Danach wurde er abgekühlt und gereinigt.

Heute kann jedoch nur noch der Hochofen 5 von den Besuchern besichtigt werden, da dieser dank der Sanierung kurz vor Schliessung des Werks als einziger noch begehbar ist. Auf seiner Aufsichtsplattform in 70 Meter Höhe sieht man weit über Duisburg hinaus.

Während Monika den Morgen im Wohnmobil geniesst, nimmt sich Dieter der Herausforderung an und steigt die 70 Meter hinauf. 

Am Nachmittag brechen wir zu einem gemütlichen Spaziergang durch den riesigen Landschaftspark auf. Dabei bekommen wir die vielen Industrieinstallationen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu sehen.

Nach dem anschliessenden Streifzug durch den grünen Teil des Parkes, kommen wir auf dem Rückweg am Sinterplatz mit dem Amphitheater, den Sintergärten und dem Wind-Energieturm vorbei. Unweit davon entdecken wir einen tollen Klettergarten mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen. 

Und eine weitere sportliche Attraktion ist der Gasometer, in dem ausgebildete Taucher nach Flugzeugen, Autowracks u.ä. tauchen und Neulinge einen Schnupperkurs belegen können.