15. bis 18. Juli 2023
Die Anreise
Auf dem Weg von Bad Bramstedt nach Meldorf begegnen wir öfters Wegweisern nach "Itzehoe". Die Stadt lässt Erinnerungen an unseren ersten Wohnmobil-Urlaub mit unseren Söhnen und unserem Hund Sandro aufleben. Denn hier in Itzehoe haben wir unser erstes Wohnmobil gemietet und dabei die Liebe zu dieser Art Reise entdeckt. Und das, was wir damals nur mal so in den Raum geworfen haben, wurde fast 20 Jahre später wahr: Unser Start ins Rentenalter beginnt mit einer langen Reise im Wohnmobil.
Diesmal fahren wir aber einfach durch zu unserem nächsten Ziel in Meldorf.
Meldorf und der Koog
Einst lag die Stadt Meldorf direkt am Meer,. Heute muss man 10 Kilometer gehen, um die Nordsee zu sehen.
Denn nach der schweren Sturmflut 1962 wurde zwischen 1969 und1978 wurde der Deich gebaut, welcher das Land trockenlegte. Der Meldorfer Speicherkoog war geboren. Zur Entwässerung dieses
dem Meer abgetrotzten Lands dient das 360 Hektar grosse Staubecken. Durch diese Massnahmen gingen aber auch fast 4‘800 Hektar Watt verloren.
Um diesen Verlust auszugleichen, wurden 2 neue Naturschutzgebiete geschaffen: Das Kronenloch und das Wöhrdener Loch, wodurch knapp ein Fünftel dieser Fläche dem Naturschutz untersteht.
Das Kronenloch ist ein Salzwasserbiotop und gehört zu den wenigen Salzwasserseen auf dem Festland. Das Salzwasser gelangt vom Hafen unter der Hafenstrasse hindurch hierhin.
Dabei folgt es 6,5 Kilometer einem alten Priel, bevor es zurück unter der Hafenstrasse in die Miel fliesst. Dank dem kontrollierten Ein- und Auslass des Wassers wird hier ebenfalls Ebbe und Flut
simuliert. Dies aber über 2 Tage und nicht im 12 Stunden Rhythmus.
Im Wöhrdener Loch steht der Küsten- und Wiesenvogelschutz im Vordergrund. Hier finden gefährdete Vogelarten Schutz und Nistmöglichkeiten. Und Schafe, Rinder und Ziegen sorgen für das kurzhalten der Vegetation. Durch den Deich sickert aber auch immer noch Salzwasser in das Wöhrdener Loch. Weshalb hier auch Salzwiesenpflanzen zu finden sind.
Auf dem Weg zu unserem Stellplatz kommen wir auf der Strasse durch das Naturschutzgebiet auch an diesen beiden Wasserstellen vorbei.
IN DER MELDORFER BUCHT
An den Badestrand dürfen Lenny und Shadow nicht. Aber nachdem wir eine Weile entlang des Deiches laufen, gelangen wir zu einer Treppe über die auch wir ans Wattenmeer gelangen.
Unterwegs treffen wir auch immer wieder mal Schafe, welche für die Deichpflege und -verfestigung zuständig sind. Während Shadow sich nicht gross für sie interessiert, findet Lenny sie
noch richtig spannend und bleibt auch öfters stehen, um sie sich genauer anzuschauen.
Ebbe und Flut
Während an der Ostsee kaum ein Gezeitenwechsel zu sehen war, ist hier am Wattenmeer der Unterschied dafür umso grösser, wenn sich zwei mal pro Tag Ebbe und Flut abwechseln. Auf den Bilder erkennt man deutlich wie weit sich das Wasser bei Ebbe zurückzieht. Und wären hier nicht die Priels und die Spuren im Sand würde man kaum glauben, dass 12 Stunden zuvor das Wasser noch bis an den Deich heranreichte.
Der Meldorfer Speicherkoog
Dank der steifen Brise hinter dem Deich hat sich der Meldorfer Speicherkoog zu einem beliebten Surfer- und Kitergebiet entwickelt. Zum Schutz der Vögel ist hingegen kein Drachensegeln erlaubt.
Bevor wir jedoch zum Speicherbecken gelangen, geht es erst noch auf einem schönen Naturweg um den neuen Segelhafen von Meldorf herum. Hier liegen die Boote gut geschützt vor Ebbe und Flut. Hinaus geht es jedoch nur, wenn die Flut hoch steht. Und weil die Fahrrinne schmal ist und die Priele öfters ihre Lage ändern, zeigen Pricken (Stangen) den Weg hinaus.
Spaziergang entlang des Deichs
Heute geht es noch einmal in südlicher Richtung dem Deich entlang. Das Ziel ist der Hallig Helmsand und auch ein Cache für Dieter. Den Cache haben wir gefunden, aber der Spaziergang zum
Hallig Helmsand ist um die Zeit leider nicht erlaubt. Aber auch verständlich, denn die Vögel sollen hier in aller Ruhe ihre Jungen gross ziehen.
Aber immerhin sehen wir die Salzwiesen auf denen Schafe weiden und Möwen sitzen, die Lenny beide spannend findet. Die Salzwiesen sind schon kein Meer
mehr aber auch noch kein Land, weshalb hier auch eine ganz eigene Pflanzen- und Tierwelt Zuhause ist.
Bei der Nationalpark-Station Wattwurm
Leider ist das Museum geschlossen. Aber im Park rund um das Gebäude erfahren wir allerlei über das Wattenmeer, seine Bewohner und die Deichlandschaft dahinter.
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