9. Juni 2023
Den heutigen Tag verbringen wir beim Wohnmobil und geniessen den Schatten unter der Markise, bevor es um 17 Uhr mit dem Pendelbus zum Basteiparkplatz geht. Die Bastei lassen wir heute aber links liegen und nehmen stattdessen den Weg zu den Schwedenlöchern.
Bei den Schwedenlöchern handelt es sich um eine Felsenschlucht zwischen der Basteibrücke und dem Amselgrund, die tief eingeschnitten ist. Und so ragen die Felswände auch meist viele Meter neben uns in die Höhe. Die Wege in die Klamm wurden einst zur Holzgewinnung angelegt und erst viel später von den Touristen entdeckt.
Die damals noch wilde Schlucht erhielt ihren Namen während des dreissigjährigen Krieges, als sich hier die Bauern samt ihrem Hab und Gut in Sicherheit brachten. Sie mussten fliehen, weil ihr nördlich von der Bastei gelegenes Dorf Rathewald 1639 von schwedischen Soldaten zerstört wurde.
Der Wanderweg durch diese Klamm zählt zu den beliebtesten Wanderwegen in der Sächsischen Schweiz. Schätzungen zufolge sollen in der Hochsaison bis 2000 Menschen den Weg mit über 700 Stufen und einigen Brücken die enge Schlucht bewandern. Und auch jetzt am Abend hat es noch den einen oder anderen Wanderer und sogar ganze Familien mit kleineren Kindern unterwegs.
In den SchwedenlöcherN
Wir staunen, wie gross der Besucherstrom selbst um 17 Uhr bei der Bastei noch ist und auch der Parkplatz ist noch gut gefüllt.
Und so sind wir nicht traurig, dass wir die Bastei heute auslassen und stattdessen den Weg in den Wald einschlagen. Hier ist es deutlich ruhiger. Und nicht allzu weit von unserem Ausgangspunkt weist uns dann ein einfacher Wegweiser den Weg zur Schlucht.
Bevor wir jedoch runter zur Klamm steigen, folgen wir dem Abzweiger zur Pavillonaussicht und bekommen auf dem Aussichtspunkt schon einen ersten Eindruck von den imposanten
Steinformationen die uns hier erwarten. Von der Plattform aus ist auch der Ferdinandstein zu sehen, einer der Aussichtspunkte in der Bastei, und auch das Hotel direkt am Abgrund.
Danach geht es aber endlich zu den Schwedenlöchern, wo uns die über 700 steinernen Treppenstufen und 2 Eisenleitern erwarten. Wir haben den Versuch bald aufgegeben, sie zu zählen. Viel zu sehr sind wir damit beschäftigt, die imposanten Felsformationen und schmalen Durchschlüpfe zu bestaunen und gleichzeitig auf die Stufen zu achten. Denn wenn auch einige Stufen betoniert sind, gibt es auch viele aus Naturstein. Und so gleicht kein Tritt dem anderen. Deshalb sind wir froh, dass wir unsere festen Wanderschuhe anhaben, die uns Halt geben.
Irgendwann gehen die 700 Stufen aber auch in die Beine, selbst wenn sie sehr bequem zum Laufen sind. Und so sind wir froh, als endlich das Ende der Klamm im Amselgrund in Sicht kommt.
Es ist für uns der tiefste Punkt, denn wir gehen nicht wie viele Andere runter zur Elbe, sondern wandern wieder hoch zum Amselfall und von dort zurück nach Rathehausen.
Auch auf diesem Weg erwarten uns wieder jede Menge Stufen. Nur dass es diesmal aufwärts geht, es sind aber zum Glück keine 700 mehr :D Oben angekommen dauert es aber nun nicht mehr lange, bis wir
wieder zurück beim Stellplatz sind.
Es war ein guter Entscheid, in dieser Wanderung nicht auch noch die Sehenswürdigkeiten rund um die Bastei mitzunehmen. Denn nach knapp vier Stunden Wandern ist die Kondition doch langsam aufgebraucht. Und wir können so auch die einzelnen Eindrücke auf uns wirken lassen.
Gefreut haben wir uns auch, wie toll Lenny und Shadow das Ganze mitgemacht haben. Denn aufgrund der anderer Wanderer müssen sie die ganze Zeit an der Leine bleiben. Lenny erst noch an der kurzen, da sich Monika so sicherer fühlt.
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