2. bis 4. Juli 2023
Noch einmal treffen wir auf unserer Reise durch die Tschechien auf das gelbe M im schwarzen Kreis, welches uns auf eine mautpflichtige Strasse hinweist. Danach aber haben wir freie Fahrt und können einfach nur noch die Landschaft geniessen.
Wir staunen jedoch nicht schlecht, als wir kurz vor unserem Reiseziel auf dem Wegweiser sehen, dass wir auf den folgenden 600 Meter durch Polen fahren. Aber dank EU merken wir kaum etwas davon, dass wir nun gleich zwei Grenzen überqueren.
Rund um den Stellplatz in Zittau
Zittau, unser nächster Ort mit Stellplatz, liegt im äussersten Südosten Sachsens, im Dreiländereck von Deutschland, Polen und Tschechien. Einer ihrer Attraktionen ist die Zittauer Schmalspurbahn, die in unmittelbarer Nähe zum Stellplatz durchfährt. So können wir auch die vielen unterschiedlichen Lokomotiven und Wagons sehen, die auf dieser Strecke fahren. Immer wieder faszinierend ist natürlich die Dampflok die neben den Dieselloks unterwegs ist.
Da die Züge am Wochenende jedoch gut besetzt sind, verzichten wir auf eine Fahrt und geniessen stattdessen die Spaziergänge mit Lenny und Shadow in der Nähe des Stellplatzes.
Vom Stellplatz aus ist auch das Neißeviadukt zu sehen. Das 475 Meter lange Viadukt gehört zu den grössten und ältesten Eisenbahnbrücken Deutschlands. Leider wurden die hohen Bögen des 1847 errichteten Bauwerks gegen Ende des zweiten Weltkriegs zerstört und erst 1950 durch Polen wieder rekonstruiert. Und so verbindet es heute wieder Deutschland mit Polen. Aber seine Bedeutung wie einst, als es Teil der Bahnverbindung zwischen der sächsischen Hauptstadt Dresden und der Provinzhauptstadt Breslau war, hat es nie mehr erreicht.
SPAZIERGANG AN DER LAUSITZER NEIßE
Am nächsten Tag führt uns unser Spaziergang ein Stückchen an der Lausitzer Neiße entlang. Dieser mit 254 km längste Nebenfluss der Oder bildet hier seit dem zweiten Weltkrieg die Grenze zwischen Deutschland und Polen.
Leider hat es auf dem Weg auch viele Spaziergänger und vor allem Fahrradfahrer unterwegs. Deshalb beschliessen wir, uns zu trennen, damit sich Monika mit Lenny hier Zeit lassen kann, sich umzuschauen. Und fast als ob wir es abgemacht hätten, treffen wir uns auf unseren Rückwegen an der gleichen Stelle, an der wir uns getrennt haben. Und weil wir noch ausreichend Zeit haben, spazieren wir nun gemeinsam weiter und gelangen dabei auch auf den Weinaupark mit zugehörendem Teich.
Weil die Terrasse des Restaurants am Teich so einladend aussieht und erst noch Spargeln ausgeschrieben sind, gönnen wir uns hier ein frühes Abendessen. Hätte ich das mit den Spargeln lieber nicht gemacht. Denn während der Salat und Dieters Essen sehr lecker schmecken, sind die Spargeln leider noch halb roh. Und als sie nach dem nochmaligen Gang in die Küche zurückkommen, sind sie nicht viel weicher, dafür die davor leckere Sauce Hollandaise wässrig und geschieden. Die Kellnerin hat jedoch kein Einsehen und von ihrer vorherigen Freundlichkeit bleibt nicht viel übrig. Und dies alles selbst für ein Ausflugslokal stolzen Preisen. Alleine das offene Cola hat schon 5 Euro gekostet :o
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil lassen wir unser Unzufriedenheit jedoch hinter uns und lassen uns von den wunderschönen Häuser entlang der Vorstadtallee faszinieren. Die Motive auf den Fassaden sind so schön gestaltet, dass wir das eine und andere Mal stehen bleiben, um Fotos zu schiessen.
Das Städtchen Zittau
Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich jedoch in der historischen Innenstadt, welche vom Grünen Ring umschlossen ist. Ein Lab-Cache führt zu diesen interessanten Orten, dem Dieter mit dem
Fahrrad nachfährt. Anhand der Fotos darf aber auch Monika die Stadt besuchen.
Zu den einzigartigen Sehenswürdigkeiten der Stadt Zittau gehören auch zwei Fastentücher oder auch Hungertücher genannt. Mit diesen wurde früher während der Fastenzeit
der Altarraum vor den Kirchgängern verhüllt. Da sie jedoch in einem Museum hängen, haben wir nur darüber gelesen.
Während Dieter das Wohnmobil für die Weiterfahrt vorbereitet, macht Monika noch einen kurzen Morgenspaziergang mit den beiden Jungs. Dabei kommen sie auch an einem Skaterpark vorbei, auf dem heute einige Kids ihre Kunststücke zeigen.
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