Die Fahrt beginnt ganz normal und lässt nichts davon erahnen, was uns noch erwartet. Als uns aber das Navi auf einen Abzweiger schickt, der mit Warntafeln nur so gespickt ist, schlucken
wir erst einmal leer und entscheiden, nach einer anderen Möglichkeit zu suchen, um an unser Ziel zu gelangen.
Leider weigert sich das Navi, uns eine anderen Weg zu zeigen. Deshalb drehen wir erst um und halten bei passender Gelegenheit an, um unsere Handys zu konsultieren. Und tatsächlich, es gibt eine
Alternative! Also wieder zurück, aber diesmal lassen wir den Abzweiger links liegen, auch wenn uns das Navi wieder dort lang führen möchte, und freuen uns, dass wir eine viel bessere Strasse
gefunden haben.
Aber bald zeigt sich: wir haben uns zu früh gefreut. Denn nun zeigt die Strasse ihr anderes Gesicht. Gut, es fehlen die Warntafeln, aber dafür wechselt die Strasse alle 100 Meter zwischen
befestigtem Weg und Schotterpiste. Und dies auf einer als offiziell gekennzeichnter Transitstrasse (10 km auf der Strada Provinciale Cellene - Selvena).
Inzwischen ist es dunkel geworden. Was sich hier aber als Vorteil erweist. Denn so würden wir früh genug sehen, wenn uns auf der schmalen Strasse ein Auto entgegenkommt. Aber bis auf ein einzelnes Wildschwein begegnet uns zum Glück Niemand. Und eine halbe Stunde später erreichen wir dann endlich wieder eine Strasse auf der wir 50 statt der maximalen 20 Kilometer fahren können.
Aber nun staunen wir über die Schneespuren am Wegesrand, sind wir doch nur knapp 700 Meter hoch. Und kurz darauf erreichen wir aber auch schon unseren Stellplatz in Santa Fiora. Schön gross und herrlich ruhig gelegen. Und einmal mehr ist es ein Platz, der nichts kostet, aber trotzdem mit Allem ausgestattet ist.
Leider regnet es nächsten Tag, so dass wir heute einen gemütlichen Tag im Wohnmobil verbringen.
Dafür geht's dann tags darauf auf eine kleine Wanderung. Und wie die Hinfahrt, beginnt sie bequem auf einem breiten Weg. Schon bald jedoch bleibt uns nur noch der Aufstieg durch einen ausgetrockneten Bachlauf. Jason und Shadow geniessen die wilde Wegstrecke und auch die Erde, die sehr lecker schmecken muss, denn selbst Jason tut sich öfters länger gütlich daran.
Nur etwas leid tun uns die Hunde, wenn sie über längere Strecken auf den spitzen Kastanienschalen gehen müssen. Aber irgendwie scheint es die Zwei nicht gross zu stören. Und wir füllen auch gleich ein Säckchen mit den letzten Esskastanien, die andere liegengelassen haben.
Nach einem letzten steilen Abstieg werden die Wege wieder einfacher und führen uns durch Olivenbäume und an schönen Steinhäusern vorbei. Doch plötzlich stehen wir vor einem verschlossenen Tor und zu unserem Erstaunen stellen wir fest, dass wir innerhalb eines mit einem Zaun versehenen Grundstückes stehen und unser Weg auf der anderen Zaunseite weiterführen würde. So bleibt uns nichts anderes übrig als am verwachsenen Zaun entlang nach einem Schlupfloch Ausschau zu halten, das wir glücklicherweise nach geraumer Zeit auch finden.
Zurück geht es durch den Ort, in dessen Dorfmitte sich ein Fischweiher befindet, den wir aber nur von oben bewundern.
Unweit davon gelangen wir auf die Piazza Garibaldi, welche auf den Resten der Aldobrandeschi-Burg errichtet wurde und an deren Seite sich der grosse Palazzo der Familie Sforza-Cesarini befindet.
Das Städtchen Santa Fiora wird auch "Dorf auf dem Wasser" genannt, da es unterhalb die Quelle des Flusses Fiora errichtet wurde.
Da es auch am nächsten Tag wieder stark regnet, verzichten wir darauf, die Kirche mit ihren Glasböden zu besuchen. Aber vielleicht führt uns unser Weg ja noch einmal in diese Gegend.
Monika und Dieter
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