Ich beschliesse mit den Hunden zum Einkaufszentrum zu laufen. 2 Kilometer am See entlang sind ja keine Distanz. In der Zwischenzeit kann Dieter das Wohnmobil für die Weiterreise vorbereiten und wir treffen uns bei den Geschäften. Aber wieder einmal kommt es anders als gedacht.
Dabei fängt alles so gut an, denn schon bald gelangen wir zu einem kleinen Strand, wo Jason und Shadow den Freilauf geniessen. Dahinter ist dann aber leider Hundeverbot und wir müssen zurück zu
den Häusern und wieder die Strasse hoch. Oben bei der Schnellstrasse angelangt, haben wir zwar anderthalb Kilometer zurückgelegt, sind aber nur gut 300 Meter von unserem
Ausgangspunkt entfernt :D
Der Rest des Weges geht es nun alles der Strasse entlang - gottseidank mit schön breitem Trottoir und mit Tannenzapfen und anderen spannenden Dingen für Shadow. Jason hingegen findet es ziemlich
doof und zottelt nur an der Leine mit. Auch ich habe langsam die Nase voll, denn laut dem nächsten Schild zum Einkaufszentrum sind es nun plötzlich 3 Kilometer statt der ursprünglichen
2. Und Dieter erreiche ich trotz mehrere Versuche telefonisch nicht, so dass wir tatsächlich alles laufen müssen.
Dafür stimmt aber die Distanzangabe für die Weiterfahrt in unserem Navi und so kommen wir schon bald in Monzambano an, das umgeben von uralten Olivenbäumen, Zypressen und Weinbergen auf einem
Moränenhügel steht.
Direkt unter dem Städtchen liegt der Stellplatz, der im Sommer 130 Wohnmobilen Platz bietet. In der Nebensaison jedoch haben wir ihn ganz für uns alleine. Nur Gänse und Enten leisten
uns Gesellschaft, was von den beiden Jungs auch stillschweigend geduldet wird - vor ein paar Jahren hätte dies bei Jason noch ganz anders ausgesehen :D. Der Platz selbst ist wunderschön und ruhig
gelegen und bereits weihnachtlich geschmückt.
Monzambano
Am nächsten Tag spazieren wir hoch zum Städtchen. Diesmal halten wir uns hier aber nur kurz auf, denn die Tore der "Chiesa San Michele Arcangelo" sind leider verschlossen. Ausserdem sollen die beiden Jungs nach 2 Tagen Sightseeing endlich wieder etwas frei laufen können.
Und was eignet sich dazu besser als ein Spaziergang entlang des Mincio, dem wir hier wieder begegnen (der Mincio entspringt in Peschiera wieder dem Gardasee und fliesst nach 75 Kilometer in den Po). Aber erst einmal geht es dem Kanal entlang von dem wir erst dachten, dass er, wie so viele Kanäle, als Verbindung für kleine Boote dient, aber dafür sind die Brücken zu niedrig. Das Internet verrät uns dann, dass er als Bewässerungskanal für die Felder entlang des Mincio gebaut wurde, weshalb das dadurch so fruchtbare Land auch als „Parco regionale del Mincio“ bezeichnet wird.
Castellaro Lagusello
Am nächsten Tag besuchen wir auf unserer Weiterreise wir das befestigtes Dorf "Castellaro Lagusello", welches dem „Club der schönsten Dörfer Italiens“ angehört. Die dazugehörige Burg "di Castellaro“ stammt aus dem 12./13. Jh und bis heute sind die Wände, vier Türme, Stücke des ehemaligen Wegs sowie zwei landwirtschaftliche Häuser aus dem Mittelalter gut erhalten. Die Burg ist in zwei Teile unterteilt: im vorderen war der Hauptmann mit seinen Soldaten für die Verteidigung des Zugangs zuständig, im hinteren residierte der Burgherr mit seiner Gefolgschaft.
Die heutige Kirche hingegen wurde erst im 18 Jh auf den Grundmauern der ersten Kirche erbaut. Leider sind auch hier die Türen verschlossen, so dass wir die beschriebene hölzerne Madonna, die Gemälde und den Kreuzweg nicht besichtigen können.
Auch die Herzform des Sees, der vor den Mauern der Burg liegt, können wir von hier nur erahnen - der Garten der Villa Arrighi ist heute leider nicht öffentlich zugänglich. Dafür geniessen wir die schönen alten Steinhäuser und die mit Flusssteinen gepflasterte Strasse im Innern der alten Stadtmauer.
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