Als wir am Morgen aufwachen, ist wieder alles verhangen und es liegt auch etwas Weiss auf der Wiese. Deshalb sind wir auch nicht traurig, dass heute unsere Reise weitergeht. Wie schon gewohnt, führt die Fahrt wieder durch zig Tunnels. Und als wir das letzte verlassen, lacht uns sogar die Sonne entgegen. Dies hält sich sogar bis zu unserem Zielort "Sirmione" am Gardasee. Und die Vegetation mutet hier auch das erste Mal südlich an.
Am ersten Stellplatz werden wir jedoch weggewiesen, obwohl der Platz offiziell als Stellplatz aufgeführt und auch so beschildert ist. Die Platzwartin nennt uns aber einen anderen Platz. Dort merken wir jedoch schnell, dass auch hier das Übernachten verboten ist.
Und da ja bekanntlich aller schlechten Dinge drei sind - oder wie war das nochmal - sind wir nicht wirklich überrascht, als wir beim nächsten ausgeschilderten Stellplatz vor heruntergelassener Barriere stehen und uns ein Schild besagt, dass er erst wieder nächstes Jahr öffnet. Aber ein Blick in den PC verrät uns, dass nicht weit von uns ein weiterer Stellplatz sein soll. Und tatsächlich, 10 Minuten später sehen wir ihn schon ausgeschildert und wir haben erst noch die Qual der Wahl, wo wir uns hinstellen wollen :)
Wir können uns nicht darüber beklagen, wo wir gelandet sind, denn am nächsten Tag gelangen wir auf unserem Spaziergang zum wunderschönen Hafenstädtchen "Preschiera del Garda"mit der ehemaligen Festung Marco, einem Weltkulturerbe der Unesco.
FESTUNG SAN MARCO
Mit ihren insgesamt 2,250 Kilometer langen Mauern war die sternförmige von Wasser umschlossene Festung von Peschiera die grösste Militäranlage am Gardasee.
Bereits die Römer machten sich die strategische Lage von Peschiera del Garda zu Nutze. Und zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert diente sie der Republik Venedig zur Verteidigung ihrer Land- und Seegebiete. Um die Verteidigungslage noch effektiver zu machen, veränderten sie den ursprünglichen Flusslauf des Mincio so, dass neu 3 Arme die Festung umschlossen. Gleichzeitig entstanden an den fünf Ecken der mittelalterlichen Mauern die Bastionen Contarana, San Marco, Guerien, Tognon und Feltrin sowie die beiden Stadttore: Porta Verona und Porta Brescia.
PORTA VERONA & PORTA BRESCIA
Durch die imposante Porta Verona aus dem 16. Jahrhundert betreten wir das Innere von Peschiera del Garda. Das Bild über dem Portal zeigt den Löwen von San Marco und die Inschrift besagt: "DISCE HAEC MONEAT PRAECELSA LEONIS IMAGO NE STIMULES VENETI CEV LEO IN HOSTE VIGENT" (dazu haben wir die folgende Übersetzung gefunden: "Möge dieses mächtige Bild dich davon abhalten, die Venezianer zu provozieren, so wie der mächtige Löwe seine Feinde".)
Durch die Porta Brescia, welches im Gegensatz zur prunkvollen Porta Verona echt bescheiden daher kommt, verlassen wir das Städtchen wieder. Die trutzige Bauart dieses Tors zeugt heute noch davon, dass hier einst der Zugang zu einer Festung war.
CASERMA D'ARTIGLIERIA DI PORTA VERONA
Unmittelbar nach der Porta Verona geht es links in den Innenhof der Bastion San Marco (1553) mit der ehemaligen Artilleriekaserne (1854 - 1857). Heute sind hier die öffentliche Bibliothek sowie das historische Archiv der Stadt untergebracht.
SPAZIERGANG DURCH DEN ALTEN STADTTEIL VON PRESCHIERA DEL GARDA
Wir geniessen den Rundgang durch die fast menschenleere Stadt und sind froh, nicht in der Hochsaison hier zu sein. Denn die Grösse der Parkplätze und die vielen
Restaurants sagen uns, dass hier um die Zeit vermutlich ziemlich viel los sein wird.
Der einzige Wermutstropfen ist, dass wir auch kein offenes Restaurant finden und wir deshalb immer noch auf die erste Pizza in Italien warten müssen.
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