Wir zögern nicht lange als Rolf Järmann die Vorstandsmitglieder von Wohnmobillland Schweiz anfragt, wer von uns Interesse an einem 1-tägigen Sicherheitsfahrkurs beim ASSR-Driving Center hätte.
Der Termin konnte nicht besser gewählt sein. Denn der Kurs würde am 15. Mai 2021, dem 1 - jährigen Jubiläum von Wohnmobilland Schweiz stattfinden. Toll war auch, dass sich zu diesem Jubiläum die Mitglieder des Vorstandes das erste Mal persönlich treffen würden, sind wir doch über die ganze Schweiz verstreut.
Und so trudeln am Vorabend nach und nach die 7 teilnehmenden Wohnmobil beim Trainingscenter ein. Alle ganz gespannt, was uns am nächsten Tag erwarten würde. Und gleichzeitig mit etwas
mulmigen Gefühl: Wie würden sich unser Wohnmobile verhalten, wenn wir ins Schlingern kämen? Haben wir alles ausreichend gesichert oder würden wir am Ende alles wild verstreut im Wohnmobil
wiederfinden?
Aber bereits der nette Empfang durch die beiden Instruktoren Markus Rhyner & Familie sowie Andreas Hein trägt schon zu unserer Beruhigung bei. Toll ist natürlich auch, dass sie selbst
auch Wohnmobilisten sind und so unsere Begeisterung für dieses Hobby nicht nur verstehen, sondern auch teilen.
Und nach dem gemütlichen gemeinsamen Abendessen sind wir einfach nur noch gespannt auf den morgigen Tag.
DER EINSTIEG
Am nächsten Morgen um halb 8 Uhr treffen wir uns wieder. Schön, wenn man dazu nur aus dem Wohnmobil klettern muss und die Hunde das Gelände für eine kurze Runde ausnutzen dürfen.
Danach geht's in die Schulungsräume. Dort stellt uns Markus das ASSR-Driving Center und ihre Ausbaupläne kurz vor, bevor er den heutigen Tagesablauf präsentiert und erklärt, was uns bei den
ersten Übungen im Parcours erwarten wird. Als erstes noch mit den PWs von ihnen.
ALLES DREHT SICH
Ja richtig, PW. Denn die Pirouetten auf dem glatten «Schneefeld» werden wir nicht mit unseren Wohnmobilen drehen - und ich bin wahrscheinlich nicht die Einzige, bei der man den Stein
plumpsen hört. Zudem sind die Übungen eine super Vorbereitung auf die anschliessenden mit dem Wohnmobil.
Und schon geht es ab auf die Piste und in den Pirouetten-Tanz, ausgelöst durch ein bewusstes Fehlverhalten am Steuer.
Aber bereits bei der zweiten Fahrt gilt es, das Auto trotz Ausweichens in der Vorwärtsbewegung zu halten. Dabei hilft das magische Auge am Ende der Strecke, denn wo das Auge hinschaut, dorthin folgen auch die Räder. Nur wer noch etwas zu schnell unterwegs ist oder durch ein zu starkes Gegenlenken das Auto in der Spur halten will, merkt schnell, wie das Auto den magischen 90 Grad Winkel überschreitet und ihn nur noch eine Vollbremsung rettet.
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BREMSKRAFT UND REAKTIONSGESCHWINDIGKEIT
Im Theorieteil haben wir erfahren, wie wichtig die richtige
Sitzposition ist, damit die Gelenke bei einer Vollbremsung nicht gefährdet sind. Sie hilft uns aber auch die benötigte Kraft auf das Bremspedal zu bringen. Das gilt übrigens auch für Autos mit
einer Bremskraftverstärkung.
Im Brems-Simulator dürfen wir dann auch gleich ausprobieren, wie viel es für die mindestens 80 Kilo Bremsdruck braucht. Aber während die Reaktionszeit bei Allen gleich im grünen Bereich ist,
reicht der Druck meist erst nach dem 2. oder 3. Versuch aus, um das eine tatsächliche Vollbremsung einzuleiten. Oftmals brauchte es dazu auch noch eine kleine Korrektur an der Sitzposition.
Danach gibt’s für Alle erst einmal eine kleine Stärkung in Form von Gipfeli und Kaffee, offeriert von ASSR. Und die Hunde lassen es sich im Gras gut gehen.
AB AUF DIE PISTE MIT DEM WOHNMOBIL
Aber nun sind endlich unsere Wohnmobile an der Reihe und die
Fahrer absolvieren mehrere Vollbremsungen auf unterschiedlichen Belägen. Am eindrücklichsten ist für uns Alle, welchen Einfluss die Reifen auf die Länge des Bremsweges haben. Während Fahrzeuge
mit Allwetter- oder Winterpneus auf der glatten Fläche nach einem vergleichsweisen kurzen Bremsweg anhalten, nutzt das Wohnmobil mit den Sommerreifen die gesamte Länge und kommt erst auf der
asphaltierten Fläche vollständig zum Stehen.
ES GEHT RUND
Und zwar auf der Kreisbahn, deren Kacheln immer schön nass gehalten werden.
Und auch hier ist es wieder spannend, wie unterschiedlich sich die einzelnen Fahrzeuge verhalten. Aber auch wie gut sich das 25-jährige Wohnmobil ganz ohne ABS und sonstige technische
Unterstützung hält. Sicherlich auch dank der Fähigkeiten der beiden Fahrer.
WEITERE VIDEOS
Damit die Hunde keinen Drehwurm bekommen, warten sie im Aufenthaltsraum. Und Jason geniesst dabei auch gleich noch ein paar Streicheleinheiten. Denn wieder einmal hat er es geschafft, Alle um seine Pfötchen zu wickeln. Selbst den Teilnehmer, der eigentlich Angst vor Hunden hat.
Da Petrus es gut mit uns meint, können wir das anschliessende Mittagessen corona-konform draussen geniessen - auch dies wieder von ASSR offeriert. Dabei wird noch ein wenig gefachsimpelt und Erfahrungen ausgetauscht.
EINWEISEN UND RÜCKWÄRTSFAHREN
So gestärkt freuen wir uns auf das Kommende am Nachmittag. Aber erst geht es noch einmal in den Theoriesaal wo wir auf die nächsten Übungen vorbereitet werden. Diesmal liegt das
Schwergewicht auf die richtige Kommunikation zwischen Einweiser und Fahrer. Danach noch eine kurze Übersicht des bevorstehenden Parcours und schon sitzen wir wieder in unseren
Wohnmobilen.
Aber bevor es losgeht, werden erst noch die Hunde in Sicherheit gebracht.
IM PARCOUR
Während unseres Theorieteils sind auf dem ganzen Gelände vielfältige Parcours aufgestellt worden. Und so manövrieren wir unsere Wohnmobile nun vor- und rückwärts durch schmale Pylonenslaloms, parkieren es in kleinen Parkbuchten oder stellen es in der Kurve mit den Vorder- und Hinterräder auf schmale Bretter.
Auch der Wendekreis und der Überhang unserer Fahrzeuge wird ganz genau ausgemessen – denn das was in den Papieren steht, ist nur die halbe Wahrheit. Und nicht ganz unerwartet liegt unser Vogel hier weit vorne. Auf die Überprüfung, ob wir die Gewichte einhalten und die Last ideal verteilt haben, müssen wir jedoch verzichten. Die Waagen dort sind nicht für unsere Gewichtsklasse ausgelegt. Aber wir dürfen dies beim ASSR Regensdorf nachholen, sobald wir das nächste Mal dort vorbeifahren.
AUGENMASS
Nach der Kontrolle der Reifen, ist Augenmass angesagt. Denn nun gilt es das Wohnmobil möglichst nahe an eine Band heranzufahren, ohne dass es dieses mit Bug oder Heck berührt. Danach noch ein
letzter Vor- und Rückwärtsslalom und schon geht es zur Messstation. Dort stellt Andreas die Messlatten so ein wie sie die Fahrer in ca. 50 Meter Distanz für ihre Höhe und Breite abschätzen.
Nun darf eingefahren werden und die geschätzten Aussenmasse werden mit den tatsächlichen verglichen und die genauen Masse gleich eingetragen.
Damit ist die letzte Aufgabe mit den Wohnmobilen erfüllt und es geht zurück in den Schulungsraum. Nach einem kurzen Überblick über die Möglichkeiten der Ladungssicherung und was bei der Bereifung
zu beachten ist, beschäftigen wir uns noch einmal mit dem Thema «Sicherheit». Dabei wird uns in kurzen Filmen eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig die Sicherung von Allem innerhalb des
Wohnmobils ist – egal ob Ware, Mensch oder Hund. Denn bei einem Unfall wird sonst alles zu einem Geschoss.
EIN RUNDUM GELUNGENER TAG
Aber auch ein Tag mit vielen Aha-Erlebnissen und der Sicherheit, wie zuverlässig unsere WoMos sich verhalten, wenn man sie richtig fährt und belädt. Ein Kurs, den ich daher allen Mobilfahrern bei
jedem neuen Wohnmobil uneingeschränkt empfehle. Denn Vieles was wir dort ausprobieren konnten, lässt sich alleine und ohne versierte Anleitung kaum im Alltag
austesten.
Und so bleibt uns zum Schluss nur noch ein Dankeschön an Wohnmobilland Schweiz für diesen tollen Kurs und an die beiden Instruktoren Markus Rhyner und Andreas Hein, die uns kompetent aber
auch mit ganz viel Humor durch diesen Tag begleitet und viel wichtiges Wissen vermittelt haben. Wir fühlten uns Alle sehr wohl bei euch.
Monika und Dieter Oberli
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Rolf (Dienstag, 18 Mai 2021 22:17)
Super Bericht, man wird gleich gluschtig, auch so einen Kurs zu absolvieren. Top beschrieben!
Monika (Dienstag, 18 Mai 2021 23:22)
Vielen lieben Dank, Rolf :)
Rebmann Alexandra (Sonntag, 23 Mai 2021 11:19)
Super berichtet herzlichen Dank für deine Arbeit.
Dieter (Montag, 24 Mai 2021 16:37)
Herzlichen Dank Alexandra für deine Rückmeldung.